Der heilige Baobab von Madagaskar

In der Nähe von Morondava, in der Region Menabe, steht ein emblematischer Baum, der als heiliger Baobab bekannt ist. In der Nähe der berühmten Allee der Baobabs und der „liebenden Baobabs“ gelegen, ist dieser Baum ein unverzichtbarer Ort für Besucher im Westen Madagaskars. Am Ufer eines kleinen Gewässers und von einem Zaun geschützt, wird er von den Einheimischen respektiert und verehrt. Vorsicht vor lokalen Tabus, den sogenannten „Fady“ ! Oft sind kleine Flaschen mit Opfergaben an seinen Füßen zu sehen. Um den Baum herumzureichen, braucht man neun Personen, die sich an den Händen halten.

In der madagassischen Tradition trägt dieser Baum den Namen „Renala“, was „Mutter des Waldes“ bedeutet. Er spielt eine wichtige Rolle im lokalen Glauben: Die Menschen kommen, um ihm Opfer darzubringen, ihre Ahnen anzurufen oder Schutz und Segen zu erbitten. Einer Legende zufolge hätten die Götter den Baum aus Bestrafung für seinen Stolz kopfüber gepflanzt, was die Äste erklärt, die wie Wurzeln aussehen.

Dieser Baobab kann bis zu 30 Meter hoch werden und mehrere hundert Jahre alt werden, manchmal sogar über 800 Jahre. Er gehört zu den sechs Baobab-Arten, die ausschließlich in Madagaskar vorkommen, und symbolisiert Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit in einer manchmal rauen Umgebung.

Besucher sind eingeladen, diesen Ort zu bewundern, doch es ist wichtig, die lokalen Bräuche zu respektieren: Den Baum nicht ohne Erlaubnis berühren und die Rituale und Opfergaben achten, die ihn umgeben.

Der heilige Baobab ist ein kraftvolles Symbol der madagassischen Kultur, das Natur, Spiritualität und Geschichte verbindet und sowohl Einheimische als auch Reisende gleichermaßen fasziniert.

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