Eine große Anzahl von Chamäleons lebt auf Madagaskar: Etwa die Hälfte der weltweit 150 Arten kommt hier vor, davon sind 59 endemisch. Diese farbenreichen Reptilien sind oft in Büschen und Sträuchern auf der ganzen Insel zu sehen.
Die madagassischen Chamäleons unterscheiden sich stark in Größe, Form und Farbe. Das größte, Furcifer oustaleti, kann bis zu 69 cm lang werden, während das kleinste, Brookesia micro, kaum 2,5 cm misst. Ihre Fähigkeit, die Farbe zu wechseln, dient der Kommunikation, etwa bei Angst oder Paarungsbereitschaft. Möglich wird dies durch Nanokristalle in ihrer Haut, die die Lichtreflexion verändern. Ihre Augen können sich unabhängig voneinander bewegen und ermöglichen ein 360°-Sichtfeld. In der madagassischen Kultur sagt man, das eine Auge blicke in die Vergangenheit, das andere in die Zukunft.
Auch ihre Zunge ist bemerkenswert: Sie kann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h hervorschnellen, um Beutetiere wie Insekten, Heuschrecken, kleine Echsen, Geckos oder sogar Jungvögel zu fangen.
Die Chamäleons Madagaskars lassen sich in drei Hauptgattungen einteilen: Brookesia, klein und bodenlebend, ohne Greifschwanz; Calumma, oft mit Hörnern und in feuchten Wäldern lebend; und Furcifer, die größten Arten umfassend, wie das Pantherchamäleon (Furcifer pardalis), das nur auf der Insel vorkommt.