Kleiner und Großer Tsingy: Entdeckungen im Herzen des UNESCO-Welterbes

Der Nationalpark Tsingy de Bemaraha, ein UNESCO-Weltnaturerbe, bietet rund zehn markierte Wanderwege, die von Madagascar National Parks (MNP) angelegt wurden. Für den Zugang ist eine tägliche Eintrittsgebühr pro Person zu entrichten, zusätzlich zu einem Guide-Tarif, der für Gruppen von 4 bis 6 Personen gilt. Zwei der Routen gehören zu den beliebtesten: der „Kleine Tsingy“ (Andadoany) und der „Große Tsingy“ (Andamozavaky). Sie sind auf unterschiedliche körperliche Voraussetzungen und Abenteuerlust abgestimmt.

Kleiner Tsingy – Route Andadoany

Die Route des Kleinen Tsingy ist ein hervorragender Einstieg in diese steinerne Welt. Sie dauert 2 bis 4 Stunden und erstreckt sich über eine Strecke von 1,6 bis 3 km. Sie ist für ein breites Publikum geeignet, auch für weniger sportliche Personen. Besonders empfohlen wird sie jenen, die wegen Höhenangst zögern, sich auf den Großen Tsingy zu wagen, aber dennoch ihr Gleichgewicht testen möchten. Der Weg führt zunächst durch ein Labyrinth aus Felsspitzen, das von unten erkundet wird, bevor er über in den Fels eingelassene Leitern nach oben steigt. Höhepunkt der Tour sind die Aussichtspunkte über die Karstnadelformationen, die zwischen 15 und 20 Meter hoch aufragen.
Eine ideale Route für ein erstes Eintauchen in die Tsingy – ohne große körperliche Anstrengung.

Großer Tsingy – Route Andamozavaky

Diese längere und anspruchsvollere Route erstreckt sich über etwa 7 km und dauert in der Regel 4 bis 6 Stunden. Sie richtet sich an körperlich fitte Personen, die bereit sind für ein Abenteuer mit Hängebrücken, Kletterpassagen mit Klettergurt, Höhlendurchgängen und spektakulären Ausblicken auf die Karstlandschaften. Manche Abschnitte sind sehr schmal (weniger als 30 cm breit) und können für Personen mit kräftigerer Statur ungeeignet sein. Wer unter Höhenangst leidet, könnte durch luftige Passagen – insbesondere eine 20 Meter lange Hängebrücke in 70 Metern Höhe – verunsichert werden. Weitere Passagen erfordern etwas Geschick, insbesondere beim Aufstieg zu den Spitzen, die hier bis zu 100 Meter hoch ragen.
Eine echte vertikale Expedition für Abenteuerlustige mit Sinn für Nervenkitzel. Obwohl es in diesem Gebiet keine Möglichkeit zur schnellen Evakuierung gibt, sind die Wege abwechslungsreich und gut gepflegt. Eine atemberaubende und eindrucksvolle Entdeckung.

Vergleich der beiden Routen
RouteUngefähre DauerStreckeSchwierigkeitsgradHauptmerkmale
Kleiner Tsingy (Andadoany)2 bis 4 Stunden1,6–3 kmLeicht bis mittelHängebrücken, Höhlen, Flussblick, beobachtbare Tierwelt
Großer Tsingy (Andamozavaky)4 bis 6 Stunden7 kmSportlichKlettersteig, Hängebrücke, Panoramaaussichten, technische Abschnitte


Auch wenn sie sich in ihrer Intensität unterscheiden, ergänzen sich diese beiden Routen hervorragend. Der Kleine Tsingy eignet sich für alle, die die Tsingy auf sanfte Weise entdecken möchten, während der Große Tsingy eine tiefere Erkundung mit bleibenden Eindrücken ermöglicht.

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